Cortez – das Glück einen wunderbaren Menschen kennenzulernen

Vom Monument Valley führt unsere Reise weiter zum Mesa Verde National Park. Unterwegs gibt es noch schnell einen Abstecher zum Hovenweep National Monument um sich schon einmal einen Eindruck von den Ruinen der indianischen Ureinwohner zu verschaffen. Auf dem schönen Rundgang durch die Ruinen lernen wir Daniel (‚Dan‘) kennen – und das war wie sich ein paar Stunden später herausstellen sollte DER absolute Glücksfall für uns.
Das Städtchen Cortez liegt etwas östlich und ist unser erster Anlaufpunkt in Colorado und bietet neben einem Walmart, einer Tankstelle und einem Schwimmbad eine nette Visitor Information. Aufgefüllt mit Diesel, Lebensmitteln und ca. 2 Kilo Broschüren und Kartenmaterial über Colorado stehen wir auf dem Walmart-Parkplatz und ich habe Dan’s Visitenkarte in der Hand. Neben Name, Adresse und Email steht auf der schlichten, quadratischen, cremefarbenen Karte noch folgendes: „Forward Thinking“  Während ich gern seine Einladung annehmen würde, bei ihm vorbeizuschauen und dort die Nacht zu verbringen, möchte Julia am liebsten Ihre Ruhe. Der Kompromiss ist schnell gefunden: Wir beschließen kurz bei Dan vorbeizufahren, später aber zurück zum Walmart…

…3 Tage später.
Wir sitzen wieder einmal mit Dan am Frühstückstisch, ich trinke aus einer handgetöpferten riesigen Tasse meinen zweiten Kaffee mit ausgeschäumter Milch und allein schon wegen diesem Kaffee könnte ich noch weitere 3 Tage bleiben. Julia sitzt vor ihrem Teepott und isst etwas Obst und Müsli. Ich bin so sehr froh, dass es ihr wieder besser geht. Die letzten 3 Tage war ihr Fieber kaum zu bändigen. Weder Ibuprofen noch Novaminsulfon hatten nachhaltig angeschlagen. Bei fast jeder Messung kletterte die Digitalanzeige unseres Thermometers in die oberen Bereiche von 39°C. Die sogenannten Normaltemperaturen wurden schon nach einigen Sekunden schlichtweg übersprungen. Aber scheinbar nicht krank genug hatte meine ‚Fieberfee‘ jeden Tag die Idee nun weiter fahren zu wollen…
Wir möchten Dan aber für viel mehr als „nur“ 3 Tage Krankenstation danken. Wir sind mehr als nur dankbar einen solchen kreativen, inspirativen und offenherzigen Menschen kennengelernt zu haben. Allein sein Zuhause gleicht einem „National Monument“ und seine –sagen wir mal kurz und knapp– Weltanschauung und nicht zuletzt seine Ideen, wie z.B. altes Kletter-Equipment nicht nur zu recyclen sondern Kunst daraus zu erschaffen, waren „mindblowing“.
Dan, du hast dich nicht nur in unserem Ducato oder mit den schönen Recycle-Kunstwerken bei uns verewigt, insbesondere hast du einen wichtigen Platz in unserer Erinnerung eingenommen. Danke und „be always on the right mountain“!

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