Leon

Die Dunkelheit ist diesmal eher am Zielort angekommen als wir… Obwohl unser Start in den Tag schon kurz nach Sonnenaufgang erfolgte, haben wir es nicht geschafft Leon vor Einbruch der Dunkelheit zu erreichen. Gerade einmal 320 Straßenkilometer lagen zwischen dem Örtchen El Cuco und hier. Aber eben auch 2 Grenzen – jene von El Salvador nach Honduras und die von Honduras nach Nicaragua. Zwar wussten wir annähernd was auf uns zukommen würde und hatten ja auch schon einiges an Grenzerfahrungen auf unserem Weg von Mexiko über Guatemala nach El Salvador gesammelt, doch keine Grenze ist eben wie die Andere – vor allem nicht wie die Nicaraguas. Stunden vergingen, ehe wir neben unseren Stempeln im Pass, auch die Importgenehmigung für unseren Ducato in der Tasche hatten. Dass neben unserem geliebten 2bfree Mobil auch noch unsere Fahrräder mit allen Details (Farbe, Model, Hersteller, Baujahr) aufgeführt werden mussten und der nette Beamte immer wieder ein neues Detail fand was noch fehlte, konnten wir nur noch schwer als notwendige Vorschrift verstehen. Hilft echt nur, die bei mir überhaupt nicht vorhandene Engelsgeduld und sich unwissend stellend. Irgendwann war dann auch dieser Nervenkrieg vorbei und wir hatten es tatsächlich geschafft. Nicaragua, wir kommen.

Léon entpuppte sich für uns als nette kleine Stadt mit Kolonialflair, einer schönen Kathedrale und den allabendlichen Tänzen der Kinder, die in prächtige Kostüme einer große Frau und eines kleinen Mannes geschlüpft, die Geschichte zum Leben erwecken. Die Tänzer erzählen, untermahlt vom lauten Trommelspiel, von den großen spanischen Frauen, die sehr von den kleinen indigenen Einwohner begehrt wurden. Speziell ihr Tanz schien die Männer verrückt zu machen. Der kleine Mann durfte natürlich nicht zu den begehrten Frauen sprechen. Deshalb nahm er die Hilfe spanischen Dienstboten wahr, dargestellt in der Rolle des Trommlers. Dienstboten waren im Stand viel höher als die Indigenen, jedoch viel niederer als die Spanier selbst. Mit Gedichten versuchten nun die Mittler das Herz der Spanierin für den Indigenen zu erwärmen, meist erfolglos und so musste sich der Indigene mit dem Anblick der Frau beim Tanzen begnügen.

Am sehenswerten ist wohl die Kathedrale von Léon, die Basílica Catedral de La Asunción. Sie ist die größte in Zentralamerika und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Besonders beeindruckend ist es auf ihrem Dach, das schöne Fotomotive bietet und zum verweilen einlädt.

Ach so, noch etwas hat Leon. Museen! Zum einen lohnt ein Besuch des Museums für Traditionen und Legenden sowie das Kunstmuseum, das sogar Werke von Picasso und anderen weltbekannten Künstlern zu seiner Sammlung zählen darf.

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